Trockeneisreinigung

Trockeneis zum Reinigen? – Trockeneisreinigung

Trockeneisreinigung – Allgemeines

Das Reinigen von Oberflächen ist eine Wissenschaft für sich. Neben einer Vielzahl von Reinigungsmitteln, die einem Medium wie Wasser, beigemischt werden können, gibt es auch eine breite Auswahl an unterschiedlichen Reinigungsmedien. Neben dem klassischen Wasser können auch andere Flüssigkeiten, wie Öl oder Benzin verwendet werden. Auch Sand und Metallkügelchen sind möglich. Das jeweilige Medium und die Art der Verwendung, wie zum Beispiel Einreiben, Tränken oder Spritzen, hängt von der zu reinigenden Fläche und der jeweiligen Verschmutzung ab.

Was ist Trockeneisreinigung?

Eine Variante der Reinigung ist die Verwendung von Trockeneis. Trockeneis besteht aus Kohlendioxid, welches ein weitverbreitetes Kühlmittel ist. Im natürlichen Zustand ist Kohlendioxid gasförmig. Kohlendioxid wird zunächst verflüssigt und dann auf etwa minus 80 Grad Celsius heruntergekühlt. Der hierdurch entsteht das sogenannte Trockeneis. Die Bezeichnung kommt daher, dass das gefrorene Kohlendioxid beim Wechsel seines Aggregatzustandes wieder gasförmig wird und somit keine Flüssigkeit hinterlässt. Das Trockeneis wird dann durch eine Matrix gepresst, woraus dann Trockeneispellets entstehen. Diese Pellets von der Größe eines Reiskorns werden dann mit Hochdruck auf die zu reinigende Oberfläche geschossen. Durch die hierdurch entstehende Temperaturspannung zwischen zu reinigender Oberfläche und Schmutz, löst sich dieser von der Oberfläche. Die nachfolgenden Pellets entfernen mechanisch die Verschmutzung. Das Trockeneis wandelt sich wieder in Gas um und verflüchtigt sich. Zurück bleibt nur die Verschmutzung.

Was sind die Vorteile der Trockeneisreinigung?

Ein Vorteil ist, dass es keine Rückstände von Flüssigkeiten gibt. Nachdem die Verschmutzung gelöst wurde wird das Trockeneis wieder zu Flüssiggas. Lediglich die zu entsorgende Verschmutzung bleibt zurück.

Trockeneisreinigung
Trockeneisreinigung

Hierdurch reduziert sich der Entsorgungsaufwand im Vergleich zum Sandstrahlen.

 

Ein weiterer Vorteil ist die Schonung der zu reinigenden Oberfläche. Die Grundoberfläche wird durch die Trockeneispellets nicht beschädigt.

Die Reinigung mit Trockeneis ist relativ einfach und bedarf keiner langwierigen Ausbildung oder Einweisung. Ebenso ist das verwendete Gas ungefährlich und grundsätzlich nicht gesundheitsschädlich.

Im Gegensatz zur Sandstrahlreinigung ist das Umfeld bei der Trockeneisreinigung nicht so aufwendig abzudichten. Selbst wenn einzelne Pellets abgelenkt werden, so verflüchtigen sie sich innerhalb kürzester Zeit. Beim Sandstrahlen können die Sandkörner Beschädigungen und Verschmutzung im nahen Umfeld anrichten und in andere Geräte und Maschinen eindringen.

Was sind die Nachteile der Trockeneisreinigung?

Ein Nachteil der Trockeneisreinigung ist der relativ hohe Aufwand, der betrieben werden muss. Man benötigt einen entsprechenden Flüssiggastank. Dieser muss dann an einen Pellitizer angeschlossen werden, der mit hohem energetischem Aufwand das flüssige Kohlendioxid abkühlt und durch die Matrix presst. Dann muss dieser Pelletvorrat weiterhin kühl gehalten werden, bis er dann mit Hochdruck auf das zu reinigende Objekt aufgebracht wird.

Die Trockeneisreinigung ist nur schwerlich zu mobilisieren. Aufgrund der benötigten Anlagen und Tanks sowie Energie wird diese Variante meist nur in einer entsprechenden Infrastruktur möglich sein.

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